Unsere Techniken

Im Malerhandwerk gibt es eine Vielzahl von Techniken, die zur Verschönerung und zum Schutz von Oberflächen eingesetzt werden.

Illusionasmalerei
 

In der Malerei wird häufig die Fluchtpunktperspektive gewählt, um räumliche Tiefe vorzutäuschen. Beispielhaft hierfür ist die Deckenmalerei des Barock. Dem am Boden stehenden Betrachter öffnet sich das Gewölbe einer Kirche beim Blick nach oben zum Himmel. Die Ränder der Öffnung werden u. a. von geschickt gemalten, perspektivisch verzerrten Balustraden begrenzt. Diese Illusion funktioniert allerdings nur von einem bestimmten Punkt aus einwandfrei, von dem aus die Zentralperspektive ihre Wirkung entfaltet und den Raum illusionistisch erweitert. 

 

Bei einem Verlassen dieses „Ideal“-Punktes verändern sich die Fluchtlinien und die Architektur scheint zu kippen. Daher eignen sich vorwiegend hohe Decken mit einem gewissen Abstand zum Betrachter, der naturgemäß die ideale Betrachtungsposition erweitert, wie auch Kuppeln oder gewölbte Deckenansätze, die den Übergang von der Realität in die Illusion unterstützen, für diese Art der Bemalung. In modernen Profanbauten ist die Dekorierung von Decken mit Scheinarchitektur wegen des Fehlens der erforderlichen Höhe nur noch selten und beschränkt sich dort meist auf die malerische Öffnung von Wänden (Darstellung der Öffnungslaibung) oder die Darstellung eines Scheinmauerwerks. 

 

Das Barockzeitalter ist beispielhaft auch für die scheinarchitektonische Fassadengliederung. Mächtige Säulenkapitelle, Steinlagen, Fenster oder Gesimse, die der Betrachter wahrzunehmen glaubt, bestehen in diesem Fall lediglich aus Farbe, Stuck oder flachen Reliefs, die über Mauerwerk aus unbehauenen Steinen oder Ziegelsteinen angebracht wurden.

Lehm-Dekorputz

Lehm-Dekorputze bezaubern durch Gestaltungsvielfalt und natürliches Ambiente. Ein wichtiger Grund für die Renaissance der Jahrhundert alten Baustoffe Lehm liegt in seinem Image als ökologisch sauberer Stoff. Lehm-Anstriche und Lehm-Putze sorgen für ein gesundes Raumklima.

Schablonentechnik

 

Ein, ein oder mehrschlägiges (mehrfarbig) Gestaltungselement das entweder aus bestehenden oder individuell geschnittenen Muster an Decken oder Wänden appliziert wird.

Spachteltechnik - Stucco Veneziano

 

Diese alt-italienische Kalkpresstechnik läßt Wände und Decken neu aufleben. Durch das Aufspachteln einer speziell hergestellten Spachtelmasse aus Kalk- bzw. Marmormehlen entsteht eine besonders effektvolle Oberfläche. Je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel erhält die polierte Oberfläche eine Tiefenwirkung, die als vereinzelte Dekoration oder vollflächige Gestaltung in jedem Raum gut ankommt. Stucco Veneziano ist eine sehr individuelle und ungewöhnliche Handarbeit.

Stuck - für viele heute wieder eine Neuentdeckung...

 

Durch die Kombination der Stuckelemente lässt sich jeder Raum nach Ihren Vorstellungen in passende Stilrichtungen gestalten. Säulen, Zierprofile, Leisten oder Rosetten aus feinstem Alabastergips - und auch in Polystyrol oder Polyurethan möglich.

Wisch- und Wickeltechnik

 

Ein- oder mehrfach aufgebrachte Lasurfarben ergeben eine "wolkige" Oberfläche. Wischtechniken verleihen Wänden eine traumhafte Leichtigkeit und Ferne! Mit Wischtechnik lassen sich großflächige Muster an die Wand streichen, die sie dynamischer und strukturierter wirken lässt. Wischtechnik kennt man aus mediterran eingerichteten Häusern und Wohnungen, sie ahmt mit Farbe den Charme älterer, unverputzter Gemäuer nach. Diesen Effekt erzielen Sie mit einer Wischtechnik in sowohl einer als auch in mehreren Farben.

 

Bei der Wickeltechnik wird ein unregelmäßig gefalteter Lappen in Farbe getauchter und über die Wand gewickelt (gerollt). Dabei hinterlässt er je nach Gewebedichte eine feine bis grobe, knittrige Textur.

 

Wenn Sie gern mehr Farbe in Ihren Wohnräumen haben würden, aber vor einem flächigen Deckanstrich zurückschrecken, sollten Sie die Wisch- und Wickeltechnik ausprobieren!